Montag, 24. November 2014

Rezension - Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran (Eric-Emmanuel Schmitt)

Bewegende Parabel einer ganz besonderen Freundschaft
  • Autor: Eric-Emmanuel Schmitt
  • Verlag: Fischer
  • Erschienen: Oktober 2004 (erstmals erschienen 2001 in Paris)
  • Seitenanzahl: 112
  • Preis: 7,00 Euro
  • ISBN: 978-3-596-16117-1


Über den Autor

Eric-Immanuel Schmitt (*1960) ist ein belgischer Romancier, Dramatiker und Filmregisseur. Aufgewachsen in einem atheistischem Elternhaus, bekannte sich später zum Agnostiker und letztendlich zum Christentum. In Lyon ließ er sich zum Pianisten ausbilden  und studierte Philosophie in Paris. Er schrieb mehrere Theaterstücke und Prosa; "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran" gehört zum "Cycle de l'invisible", in dem sich Eric-Emmanuel Schmitt mit den Weltreligionen beschäftigt und wurde im Jahr 2003 verfilmt.



Inhalt

Ein Junge bestiehlt seinen Vater und spart sein letztes Geld um es für P auszugeben. Er erhofft sich dort die Liebe und Wärme zu bekommen, nach der er zu Hause vergeblich sucht.
Moses ist erst elf Jahre alt, Jude, und lebt allein mit seinem melancholischen und chronisch mies gelauntem Vater in einer dunklen Wohnung in der Pariser Rue Blue; seine Mutter hat sie schon früh mit dem älteren Sohn Costa verlassen. Seither wird er immer mit seinem Bruder verglichen, der Vater verachtet ihn. Regelmäßig geht er in den Lebensmittelladen von Monsieur Ibrahim und klaut ein paar Dosen um das gesparte Geld für Frauen auszugeben. Das aber bleibt von dem schlauen Araber nicht unbemerkt, und so entwickelt sich eine ungleiche aber ganz besondere Freundschaft. Ibrahim, die alle nur den "Araber um die Ecke" nennen, offenbart Moses das Geheimnis des Lächelns und macht sein Leben ein ganzes Stück glücklicher.
Eines Tages aber begeht sein Vater Suizid, er lässt Moses mit ein wenig Geld und einem oberflächlichen Abschiedsbrief zurück. Dieser erkennt seine Chance und lebt weiterhin so als sei nichts geschehen, setzt sich jeden Tag in den alten Lesesessel und knipst die Lampe an damit die Nachbarn nicht misstrauisch werden und kauft regelmäßig in Ibrahims Laden ein. Der weise und erfahrene Mann aber hat sein Schummeln schnell bemerkt und adoptiert ihn kurzerhand. Als Vater und Sohn machen die beiden eine wunderbare Reise ans Meer in seine Heimat - eine bewegende, letzte Reise.




Persönliche Meinung

Eine bewegende und herzerwärmende Geschichte einer ganz besonderen Freundschaft.
Mit feinem Humor spielt Schmitt mit Vorurteilen und erschafft eine kleine Welt, in der Religion und Kultur über die Grenzen einer Freundschaft hinausgehen. Eine wundere Parabel über Alleinsein, Glück, Freundschaft, Wut und Trauer.
Leider ist das Buch sehr kurz, aber vielleicht liegt darin seine besondere Magie.




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