Freitag, 28. November 2014

Lieblingsjahreszeit Herbst

Eindrücke einer Herbstlandschaft

Nach einem wunderschönen Spaziergang durch eine tolle Herbstlandschaft, möchte ich gerne ein paar Eindrücke mit Euch teilen.
Der Herbst ist meine allerliebste Jahreszeit, nicht zu Letzt wegen der aufkommenden Weihnachtsstimmung. 
Wenn es draußen kalt und dunkel ist kann man es sich drinnen mit einer Tasse Tee (und einem guten Buch ;)) wunderbar gemütlich machen. Außerdem mag ich die Natur im Herbst am liebsten; wenn sich die Blätter bunt färben und die untergehende Sonne am Nachmittag alles zum Leuchten bringt.



























 Abschiedslied der Zugvögel


Wie war so schön doch Wald und Feld!
Wie traurig ist anjetzt die Welt!
Hin ist die schöne Sommerzeit
Und nach der Freude kam das Leid.

Wir wussten nichts von Ungemach,
Wir saßen unterm Laubesdach
Vergnügt und froh im Sonnenschein
Und sangen in die Welt hinein.

Wir armen Vögel trauern sehr:
Wir haben keine Heimat mehr,
Wir müssen jetzt von hinnen flieh'n
Und in die weite Fremde zieh'n.

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)





Der Herbst


Das Glänzen der Natur ist höheres Erscheinen,
Wo sich der Tag mit vielen Freuden endet,
Es ist das Jahr, das sich mit Pracht vollendet,
Wo Früchte sich mit frohem Glanz vereinen.

Das Erdenrund ist so geschmückt, und selten lärmet
Der Schall durchs offne Feld, die Sonne wärmet
Den Tag des Herbstes mild, die Felder stehen
Als eine Aussicht weit, die Lüfte wehen.

Die Zweig und Äste durch mit frohem Rauschen,
Wenn schon mit Leere sich die Felder dann vertauschen,                                                                         
Der ganze Sinn des hellen Bildes lebet
Als wie ein Bild, das goldne Pracht umschwebet.

Friedrich Hölderlin (1770 - 1843)




























Leider findet man bei mir im Moment eher frühlingshafte Temperaturen... 



....ich warte also weiter auf den richtigen Herbst und hoffe dieser Post hat euch gefallen!
Lasst mir doch bitte mal Euer Feedback in den Kommentaren da.

Montag, 24. November 2014

Rezension - Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran (Eric-Emmanuel Schmitt)

Bewegende Parabel einer ganz besonderen Freundschaft
  • Autor: Eric-Emmanuel Schmitt
  • Verlag: Fischer
  • Erschienen: Oktober 2004 (erstmals erschienen 2001 in Paris)
  • Seitenanzahl: 112
  • Preis: 7,00 Euro
  • ISBN: 978-3-596-16117-1


Über den Autor

Eric-Immanuel Schmitt (*1960) ist ein belgischer Romancier, Dramatiker und Filmregisseur. Aufgewachsen in einem atheistischem Elternhaus, bekannte sich später zum Agnostiker und letztendlich zum Christentum. In Lyon ließ er sich zum Pianisten ausbilden  und studierte Philosophie in Paris. Er schrieb mehrere Theaterstücke und Prosa; "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran" gehört zum "Cycle de l'invisible", in dem sich Eric-Emmanuel Schmitt mit den Weltreligionen beschäftigt und wurde im Jahr 2003 verfilmt.



Inhalt

Ein Junge bestiehlt seinen Vater und spart sein letztes Geld um es für P auszugeben. Er erhofft sich dort die Liebe und Wärme zu bekommen, nach der er zu Hause vergeblich sucht.
Moses ist erst elf Jahre alt, Jude, und lebt allein mit seinem melancholischen und chronisch mies gelauntem Vater in einer dunklen Wohnung in der Pariser Rue Blue; seine Mutter hat sie schon früh mit dem älteren Sohn Costa verlassen. Seither wird er immer mit seinem Bruder verglichen, der Vater verachtet ihn. Regelmäßig geht er in den Lebensmittelladen von Monsieur Ibrahim und klaut ein paar Dosen um das gesparte Geld für Frauen auszugeben. Das aber bleibt von dem schlauen Araber nicht unbemerkt, und so entwickelt sich eine ungleiche aber ganz besondere Freundschaft. Ibrahim, die alle nur den "Araber um die Ecke" nennen, offenbart Moses das Geheimnis des Lächelns und macht sein Leben ein ganzes Stück glücklicher.
Eines Tages aber begeht sein Vater Suizid, er lässt Moses mit ein wenig Geld und einem oberflächlichen Abschiedsbrief zurück. Dieser erkennt seine Chance und lebt weiterhin so als sei nichts geschehen, setzt sich jeden Tag in den alten Lesesessel und knipst die Lampe an damit die Nachbarn nicht misstrauisch werden und kauft regelmäßig in Ibrahims Laden ein. Der weise und erfahrene Mann aber hat sein Schummeln schnell bemerkt und adoptiert ihn kurzerhand. Als Vater und Sohn machen die beiden eine wunderbare Reise ans Meer in seine Heimat - eine bewegende, letzte Reise.




Persönliche Meinung

Eine bewegende und herzerwärmende Geschichte einer ganz besonderen Freundschaft.
Mit feinem Humor spielt Schmitt mit Vorurteilen und erschafft eine kleine Welt, in der Religion und Kultur über die Grenzen einer Freundschaft hinausgehen. Eine wundere Parabel über Alleinsein, Glück, Freundschaft, Wut und Trauer.
Leider ist das Buch sehr kurz, aber vielleicht liegt darin seine besondere Magie.




Sonntag, 16. November 2014

Der Fall Collini - Ferdinand von Schirach (Rezension)

Eine gewaltige Kriminalgeschichte
  • Autor: Ferdinand von Schirach
  • Verlag: Piper
  • Erschienen: 15.01.13
  • Seitenanzahl:208
  • Preis: 8,99 Euro (Taschenbuch)
  • ISBN: 978-3-492-30146-6


Über den Autor

Ferdinand von Schirach wurde im Jahr 1969 als Enkel des NS-Reichsjugendführers Baldur von Schirach geboren. Er gilt als Promi-Strafverteidiger und veröffentlichte erst mit 45 Jahren seine ersten Kurzgeschichten. Dem "Fall Collini" gehen bereits die Bücher "Verbrechen" und "Schuld" hervor, in denen er ebenfalls in Kurzgeschichten Fälle aus seinem Alltag beschreibt.



Inhalt

Warum ermordet ein 66-jähriger italienischer Werkzeugmacher einen 88 Jahre alten Firmenchef auf grausamste Weise und schweig sich daraufhin über sein Motiv aus?
Caspar Leinen denkt sich zunächst nicht viel dabei, als er seinen allersten Mandanten als Strafverteidiger zugesprochen bekommt, ein bisschen enttäuscht ist er, dass er das Verfahren nicht gewinnen kann; die Beweislage ist eindeutig, der Täter, Fabrizio Collini, gesteht den Mord, akzeptiert die lange Haftstrafe. Doch dann wendet sich das Blatt für ihn: Das Opfer, Hans Meyer, ist ein guter Freund, um nicht zu sagen Leinens Zieh-Opa aus Kindertagen.
Er will die Verteidigung in jedem Fall abgegeben, wird aber dann dazu angehalten, sich seinen Ruf nicht bereits zu ruinieren, bevor seine Karriere überhaupt begonnen hat. Und so kommt ein Stein in Bewegung, der ihn bald überrollen wird: Leinen gibt sich nicht damit zufrieden, dass sein Mandant sich nicht zu den Hintergründen seiner grausamen Tat äußert, er verbringt Tage und Nächte mit dem Fall und durchforstet das Leben von Hans Meyer, bis er letztendlich auf seine grausame Vergangenheit als Nazi-Offizier stößt. Dieser war in Italien stationiert und hatte damals eine Partisanenerschießung angeordnet, Collinis Vater war auch unter den Kämpfern gewesen. Für Leinen bricht eine Welt zusammen, das Bild seiner Kindheit wird völlig zerstört. Von nun an setzt er alles daran, Collini zu verteidigen. Er findet heraus, dass dieser bereits in den 60iegr Jahren eine Strafanzeige gegen Hans Mayer gestellt hatte, diese aber nicht weiter verfolgt wurde, da es habe sich bei seinem Erschießungsbefehl um eine Handlung im Sinne des Völkerrechts gehandelt habe. In Wirklichkeit war aber die Verjährungsfrist der Grund, weshalb Mayer nicht mehr angeklagt wurde.
Sein Mandant Collini begeht daraufhin in seiner Zelle Selbstmord und der Prozess wird abgebrochen, was bleibt aber hat Leinens Leben verändert.



Persönliche Meinung

Ferdinand von Schirach ist es gelungen, mich für einen Krimi zu begeistern. Die Geschichte hat mich regelrecht gefesselt, auch wenn sie erst in der zweiten Hälfe des Buches richtig Fahrt aufnimmt.
Schirach ist dabei so sensibel und schafft es mit wenigen Worten, große Emotionen zu beschreiben.
Für den Protagonisten Leinen gerät bei diesem Fall sein Leben ins Wanken: Er stellt sich gegen den wichtigsten Menschen seiner Kindheit, verteidigt seinen Mörder. Dabei hat er aber auch ein sehr kompliziertes Verhältnis mit dessen Enkelin, die er aus früheren Tagen kennt. So erzählt das Buch nicht nur eine Kriminalgeschichte, sondern auch von einer empfindlichen Liebesbeziehung, von schicksalhaften Erlebnissen sowohl in Leinens als auch in Collinis Kindheit. Was bleibt ist letztendlich die Frage: Wie können die Gräueltaten der Nationalsozialisten verjähren? Besonders vor seiner familiären Vergangenheit ist es sehr mutig von Ferdinand von Schirach, sich dieser zu stellen.



Sonntag, 9. November 2014

Ostende 1936, Sommer der Freundschaft - Volker Weidermann (Rezension)

Den letzten Sommer leben, wie es nur die Ausweglosen können.
  • Autor: Volker Weidermann
  • Erschienen: 08.03.2014
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Seitenanzahl: 160 (gebunden)
  • Preis: 17,99 Euro
  • ISBN: 978-3-462-04600-7



Über den Autor

Volker Weidermann (*1969) ist studierter Politikwissenschaftler und Germanist und arbeitet als Literaturredakteur und Feuilletonchef bei der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
"Ostende 1936" gingen bereits drei Bücher hervor, darunter auch eine Biographie über Max Frisch.



Inhalt

Als die Nationalsozialisten in Deutschland die Macht erlangen, erlebt die Deutsche Kultur einen dunkles Zeitalter. Für jüdische, ausländische oder kritische Musiker, Künstler und Schriftsteller war oft die Flucht aus Deutschland der letzte Ausweg. Ihre Werke wurden von den Nazis als "entartet" verachtet und verboten.
Das belgische Badeörtchen "Ostende" bot im Jahr 1936 die letzte Zufluchtsstätte für die berühmten und gefeierten Autoren Stephan Zweig und Joseph Roth. Sie wissen, um sie herum wird Europa immer enger, die Nazis machen es ihnen unmöglich ihre Werke zu veröffentlichen und zu verbreiten. In diesem Sommer lassen sie ihre Probleme hinter sich, mit anderen Autoren dieser ausweglosen Lage feiern sie ihr Leben, das im Herbst nie wieder sein so wird wie zuvor.
Sie verbringen ihre Zeit mit Schreiben, aber Joseph Roth verfällt dabei zusammen mit seiner Freundin Irmgard Keun dem Alkohol. Zweig versucht währenddessen unermüdlich seinem Freund aus dem Supf der Verzweiflung zu ziehen, auch mit finanzieller Unterstützung, er aber hat sich längst aufgegeben. Zweig und Roth haben eine enge Beziehung zueinander, Roth war lange ein großer Bewunderer von Zweigs. Sie verbindet eine lange Brieffreundschaft, beide unterstützten sich immer wieder gegenseitig. Zweig fühlt sich für seinen Freund verantwortlich, doch kann er ihn und nebenbei auch sich selbst wirklich retten?



Persönliche Meinung

Volker Weidermann ist es gelungen ein genaues Zeitdokument über die Situation der zwei Schriftsteller im dritten Reich aufzuzeichnen. Mit aufwändiger Recherchearbeit illustriert er ein wertvolles Portrait über den letzten gemeinsamen Sommer der großen Autoren des 20. Jahrhunderts zwischen Verzweiflung und verzweifeltem Lebensdrang. Meiner Meinung nach ist das Buch aber nur wirklich interessant für echte Bewunderer von Zweig und Roth, die sich mit ihnen intensiv vor dem Hintergrund der Nazi-Herrschaft beschäftigen wollen. Ich hatte mir etwas anderes unter der Geschichte vorgestellt, und ärgere mich ein wenig, mir das Buch neu für den etwas teureren Preis gekauft zu haben.



Mittwoch, 5. November 2014

Lehmanns Erzählungen, aus den Bekenntnissen eines Schwarzhändlers - Sigfried Lenz (Sigfried Lenz)

Eindrucksvolle Impressionen einer Zeit, in der Geld seine Bedeutung verloren hatte

  • Autor: Siegfried Lenz
  • Erscheinungsjahr: 1964
  • Verlag: dtv
  • Seitenanzahl: 104
  • Preis: 7,95Euro
  • ISBN: 978-3-423-25141-9



Über den Autor

Siegrfried Lenz wurde 1926 in Ostpreußen geboren und wird zu den berühmtesten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit gezählt. Er lebte als freier Journalist in Hamburg bis er im Oktober 2014 starb. Er schreibe viele Romane und veröffentlichte Erzählungen, zu seinen berühmtesten Werken gehört die „Deutschstunde“, die in verschiedenen Sprachen übersetzt und verfilmt wurde. „Lehmanns Erzählungen“ wurden zuerst in loser Reihenfolge im Hörfunk gesendet und wegen der großen Nachfrage schließlich als Buch veröffentlicht. Er selbst war ebenfalls in Schwarzmarktgeschäfte verstrickt, daher ist zu vermuten dass das Buch autobiographische Züge aufzeigt. Die Intellektualität Lehmanns, die er mit den die Geschichte begleitenden Dichterweisheiten unter Beweis stellt ist neben der Ich-Erzählform ein weiterer Hinweis darauf.



Inhalt

Die Zeit kurz vor dem Ende des zweiten Weltkriegs und die Jahre danach waren durch Mangel und Not geprägt, der Kampf ums Überleben konnte längst nicht mehr nur mit Papiermark bestritten werden. Der Handel auf dem Schwarzmarkt war für viele Menschen oft die einzige Möglichkeit zur Beschaffung des täglichen Brotes. Der Soldat Holger Heinz Lehmann gleitet eigentlich nur durch Zufall in das gefährliche Geschäft, er stiehlt eine Kiste Silberlöffel aus einem verlassenen Haus, ohne zunächst zu wissen dass es sich um solch wertvolles Gut handelt. Mit seiner Beute macht er sich auf den Weg in die berüchtigte Schwarzmarktgasse in Hamburg und macht erste Erfolge im Tauschgeschäft. Mit besonderem Scharfsinn für erfolgversprechende Geschäfte macht er sich einen bekannten Namen im Geschäft. Durch die Ausführung scheinbar unerfüllbarer Aufträge wie zum Beispiel die Besorgung von 400 Schnapsflaschen für eine Soldatenfeier oder die Beschaffung eines Denkmals wird er ein angesehener Mann. Mit Feingefühl und der Unterstützung seiner Gastwirtin befreit er sich aus jeder misslichen Lage, auch als er mit einem schreienden Baby und einer Badewanne voll Silber eine Zonengrenze überqueren will oder bei einer Razzia gefangen genommen wird. Letztendlich beendet die Währungsreform im Juni 1948 das Treiben der Schwarzhändler. Das Buch ist in Retrospektive Lehmanns auf diese Zeit verfasst, er trauert der Phase der Knappheit und Not hinterher. Diese mache erfinderisch und der Überfluss die Menschen nur einfältig.



Persönliche Meinung

Siegfreid Lenz beschreibt die Situation und Atmosphäre zum Ende des zweiten Weltkrieges und der Zeit danach so authentisch und nachvollziehbar, dass man mit Lehmann um jeden neuen Tausch mitfiebert. Lenz kritisch-ironischem Schreibstil verdankt das Buch eine zeitlose Aktualität, ein grandioses Zeitzeugnis über die Nutzbarmachung der Not und des Mangels.


Ich bedauere es ehrlich gesagt, erst nach seinem Tod auf diesen großen Schriftsteller gestoßen zu sein.





Journeyman: ein Mann, fünf Kontinente und jede Menge Jobs - Fabian Sixtus Körner (Rezension)

Skurril gefühlvoller Road-Movie eines Mutigen, der die Welt auf seine Weise erkundet
  • Autor: Fabian Sixtus Körner
  • Erschienen: 11.11.2013
  • Verlag: Ullstein Buchverlage
  • Seitenanzahl: 288
  • Preis: 14,99 Euro
  • ISBN: 13 9783864930140



Inhalt

Die Waltz der Handwerker ist eine Jahrhunderte alte Tradition. Was macht man aber, wenn man von Beruf nicht Schuster oder Zimmermann, sondern Innenarchitekt ist?
Fabian Sixtus Körner hat sich als solcher auf den Weg gemacht, mit dem Ziel auf allen fünf Kontinenten als Designer, Architekt und Fotograf zu arbeiten und möglichst viele Erfahrungen dabei zu sammeln.
Es ist Januar im Jahr 2010, in Wiesbaden packt den 29- jährigen Innenarchitekten das Fernweh und er überlegt wie er seinen Traumjob und seine Reiselust unter einen Hut bringen kann. Er überträgt die traditionellen Regeln der Handwerker-Waltz ins Medienzeitalter, kündigt sein Zimmer in Deutschland und fliegt auf gut Glück nach Shanghai, wo ihm das erste Jobangebot in Aussicht gestellt wurde – auf seinem Konto liegen 255,69 Euro.
Von dort zieht es ihn nach Kuala Lumpur, über Alexandria nach Addis-Abeba, weiter nach Kopenhagen, über Bangalore nach Brisbane, San Francisco, Havanna, Santo Domingo und Medellín. Eine feste Route hatte er keine. Dabei wird als Juror in einer Model-Castingshow angeheuert, demonstriert mit einem Videoclip gegen das Tanzverbot in Bangalore und macht einen Trompete spielenden Jungen aus San Francisco über Nacht zum Internetstar. Letztendlich landet er nach mehr als zwei Jahren Abenteuerreise einer WG in Berlin-Kreuzberg, auf der Suche nach dem was der Trip aus ihm gemacht hat - nämlich nun zum gefeierten Buchautor auf der Spiegel-Bestsellerliste.




Persönliche Meinung

Das Buch steckt voller Abenteuer- und Reiselust sodass man beim Lesen sofort von Fabian Körners Fernweh angesteckt wird. Er erzählt so spannend von seinen unglaublichen Reiseerlebnissen und Erfahrungen, sodass man manchmal vergisst dass es sich hierbei um keine ausgedachte Geschichte handelt, sondern um die eines unglaublich mutigen jungen Mannes, der sich auf den Weg gemacht hat, die Welt kennenzulernen.


Was uns von seiner Reise bleibt ist ein bemerkenswerter Road-Movie, spannend erzählt und voller Abenteuerlust.





Aufforderung zum Tanz, eine Zweiergeschichte - Christine Westermann & Jörg Thadeusz (Rezension)

Ein Briefwechsel zwischen Christine Westermann und Jörg Thadeusz
  • Autoren: Christine Westermann & Jörg Thadeusz
  • Erschienen: 16.09.2008
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Seitenanzahl: 208
  • Preis: 8,99 Euro
  • ISBN: 978-3-462-03677-0



Über die Autoren

Christine Westermann ist Journalistin, Autorin, Fernseh- und Radiomoderatorin. Diesem Buch gingen zwei weitere Werke voraus und eines ist ihm bereit gefolgt. Seit nunmehr 18 Jahren moderiert sie die im WDR sehr erfolgreiche Sendung „Zimmer frei“ zusammen mit Götz Alsmann und empfiehlt in der Sendung „Frau TV“ regelmäßig Bücher.
Auf Jörg Thadeusz trifft dieselbe Berufsbezeichnung zu. Seit 9 Jahren talkt er regelmäßig im rbb und moderiert zwischendurch auch andere Formate. Vor „Aufforderung zum Tanz“ hat er bereits drei Bücher geschrieben, zwei weitere schlossen sich an.

Inhalt

Christine Westermann und Jörg Thadeusz fordern sich gegenseitig zum Tanz durch die verschiedensten Themen des Lebens auf, kommen dabei vom Hölzchen aufs Stöckchen, sind ernst, lustig, nachdenklich und romantisch. Der Leser erfährt dabei immer mehr über die beiden Autoren, zumal sich Westermann und Thadeusz am Anfang ihrer Brieffreundschaft drei Jahre zuvor kaum kannten. So erzählen Sie sich gegenseitig Geschichten aus Ihrem Leben und gehen dabei auch tiefgründigen Fragen nach (wie zum Beispiel ob Carl Maria von Weber ein Frauenversteher ist, und ob man einen solchen damit beleidigt). Dabei sind beide rückhaltlos aufrichtig und transportieren das Gefühl einer enormen Interesse an der Person des anderen haben.



Persönliche Meinung

Das Buch liest sich durch die vielen einzelnen Briefe schnell und angenehm. Der Leser kann verfolgen, wie sich Westermann und Thadeusz annähern und in ihren Fragen an den anderen immer mehr an Mut gewinnen. Die teilweise bizzaren Themen und Gesprächen sind ulkig, die ernsten regen zum Nachdenken an (wie zum Beispiel die Frage, ob man mit zunehmendem Alter zwangsläufig immer unempfänglicher gegenüber Katastrophen und Elend in der Welt wird). Obwohl das Buch den Eindruck erweckt, nur an interessierte Westermann- und Thadeusz-Fans gerichtet zu sein, liegt doch sein Haupt Augenmerk darin, eine gegenseitige Annäherung zweier Menschen zu beobachten, die einander nur aus dem Fernsehen kennen und sich so mit gegenseitigen Vorurteilen und Befangenheit behaftet auf ein Kennenlernen der besonderen Art einlassen.


Dabei spielen beide so wunderbar mit dem Distanz und Nähe, dass man als Leser am Ende den Eindruck bekommt, beide würden sich schon ewig kennen.